Warner Music Group schmiedet KI-Partnerschaft und regelt Urheberrechtsstreitigkeiten

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Die Warner Music Group (WMG) hat mit dem KI-Musik-Startup Suno eine entscheidende Vereinbarung getroffen, die einen früheren Urheberrechtsstreit beilegt und einen großen Wandel in der Herangehensweise der Musikindustrie an künstliche Intelligenz signalisiert. Der am Dienstag angekündigte Deal zielt darauf ab, Innovation mit Künstlerentschädigung und -schutz in Einklang zu bringen – ein entscheidender Schritt, da KI-generierte Musik schnell an Bedeutung gewinnt.

Strategischer Wandel: Von Klagen zur Lizenzierung

Der Schritt von WMG stellt eine deutliche Kehrtwende gegenüber der aggressiven Haltung des letzten Jahres gegenüber Suno und Udio (einer weiteren KI-Musikplattform) dar, bei der das Unternehmen neben Universal und Sony Urheberrechtsverletzungsklagen eingereicht hatte. Anstatt die Rechtsstreitigkeiten fortzusetzen, hat sich WMG für eine Zusammenarbeit entschieden und zeigt damit eine pragmatische Anerkennung des wachsenden Einflusses von KI.

Dieser Vergleich beinhaltet eine einzigartige Komponente: WMG verkauft seine Live-Musik-Entdeckungsplattform Songkick für einen nicht genannten Betrag an Suno. Songkick wird unter der neuen Eigentümerschaft weiterhin als Fan-Service operieren. Dies deutet darauf hin, dass Suno beabsichtigt, über die Musikgenerierung hinaus in breitere musikbezogene Dienste zu expandieren und möglicherweise KI-gestützte Empfehlungen und Erfahrungen zu integrieren.

Lizenzierung und Künstlerkontrolle

Der Kern der Vereinbarung liegt in der Lizenzierung. Suno wird im nächsten Jahr fortschrittlichere, gesetzeskonforme KI-Modelle einführen, die kostenpflichtige Abonnements für Audio-Downloads erfordern und kostenlosen Benutzern begrenzte Wiedergabe- und Freigabeoptionen bieten. Entscheidend ist, dass WMG-Künstler – darunter große Namen wie Lady Gaga, Coldplay und The Weeknd – die volle Kontrolle darüber behalten, wie ihre Werke in KI-generierter Musik verwendet werden. Dazu gehören ihre Namen, Bilder, Ähnlichkeiten und Kompositionen.

„Dieser bahnbrechende Pakt … ist ein Sieg für die kreative Gemeinschaft, der allen zugute kommt“, erklärte WMG-CEO Robert Kyncl.

Branchentrend: Zusammenarbeit statt Konflikt

Der Deal von WMG mit Suno folgt auf eine ähnliche Einigung mit Udio nur eine Woche zuvor, was auf einen breiteren Trend hin zu Lizenzvereinbarungen statt auf langwierige Rechtsstreitigkeiten hindeutet. Berichten zufolge befinden sich Universal und Sony in Gesprächen, um diesem Beispiel zu folgen, was darauf hindeutet, dass die Musikindustrie KI zunehmend als ein Werkzeug akzeptiert, das verwaltet und nicht ausgerottet werden muss.

Dieser Wandel wird durch das schnelle Wachstum von KI-Musikplattformen wie Suno und Udio vorangetrieben, die schnell Millionen von Nutzern angezogen haben. Durch die Lizenzierung ihrer Kataloge können Musikunternehmen die Monetarisierungsmöglichkeiten nutzen und gleichzeitig rechtliche Risiken mindern.

Die Reaktion der Musikindustrie auf KI entwickelt sich von Konfrontation zu Kooperation. Die Zukunft des Musikschaffens wird wahrscheinlich ein Hybridmodell sein, bei dem menschliche Künstler und künstliche Intelligenz zusammenarbeiten und die Art und Weise, wie Musik gemacht, verbreitet und konsumiert wird, neu gestalten.